Was ist eine TED-Konferenz?
TED ist kein Eigenname, sondern steht als Kürzel für die Begriffe „Technology“, „Entertainment“, „Design“. Der Hintergrund? 1984 hatte der Architekt Richard Saul Wurman in Monterey, Kalifornien, die Idee, Technologie-Entwickler mit Designern und Vordenkern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in Kontakt zu bringen, um ihnen auf informeller Ebene den kreativen Austausch zu ermöglichen. Er initiierte die erste TED-Konferenz – ein finanzielles Desaster, aber der Anstoß zu einem weltweit einmaligen Netzwerk, das dazu inspiriert, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Wege zu gehen.
Erst 1990 fand die zweite Innovationskonferenz statt. Seitdem gibt es sie jährlich, mit ständig wachsendem Publikum und steigender Beliebtheit. Weiterhin – nach dem Veranstaltungsort in den ersten Jahren – als „Monterey-Konferenz“ bekannt, wurde sie ab 2005 auch außerhalb der USA abgehalten und wird seit 2014 als fünftägige Hauptkonferenz in Vancouver, Kanada, umgesetzt. Mittlerweile gibt es als jährliche oder zweijährliche Events TED, TEDSummit und TEDWomen, Ableger sind beispielsweise TEDGlobal, TEDYouth und TEDIndia. Die weltweit – in bislang mehr als 160 Ländern – veranstalteten TED-Events werden zusammengefasst unter der Bezeichnung TEDx. Da sich auf den Konferenzen Menschen treffen, die die Welt verändern können, sind sie die perfekte Plattform, um mit den „Changemakern“ zu netzwerken.
„Ideas worth spreading“
TED wurde im Laufe der Jahre zu einer der renommiertesten Plattformen für den interdisziplinären internationalen Austausch. Hochrangige Vertreter aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und des öffentlichen Lebens – die Redner reichen von Bill Gates über Al Gore bis Daniel Liebeskind – bemühen sich, einen der begehrten Timeslots von 18 Minuten für ihren Vortrag zu erhalten. Warum? Um positiv in die Zukunft zu schauen und Ideen zu verbreiten, die es wert sind. Sie bieten neue Ansichten, zeigen den Zuhörern neue Wege auf und animieren zur Entwicklung neuer Ideen.
Die Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen – zugeordnet zu den Bereichen Technologie, Wissenschaft, globale Themen, Kultur, Design – werden auf der Seite www.ted.com veröffentlicht. Die seit Anfang 2006 im Internet verfügbaren mittlerweile mehr als 2.900 TEDTalks wurden seitdem mehrere Hundert Millionen Mal abgerufen.
Das besondere Etwas
Aber warum hängen die Zuhörer stets an den Lippen der Redner? Was löst diese weltweite Begeisterung für TED-Konferenzen aus? Was machen die Speaker hier anders als bei anderen Konferenzen?
Wichtig sind drei Punkte:
- Sie verdeutlichen ihren Standpunkt immer an einem Beispiel. Auf diese Weise fühlt sich der Zuhörer besser abgeholt, kann sich in die Situation hineinversetzen und sie nachvollziehen. Mit diesem ersten Schritt hat man bereits das Interesse des Publikums geweckt.
- Es macht Spaß, zuzuhören. Denn die Talks sind oft humorvoll aufgebaut, sodass man dem Vortragenden gerne seine Aufmerksamkeit schenkt. Man genießt den Vortrag und fühlt sich nicht überfordert mit zu vielen Informationen. Und doch regt die Darstellung immer zum Nachdenken an. Würde dieser Weg auch bei mir funktionieren? Kann ich diese Idee ebenfalls umsetzen? Wie wirkt es sich aus, wenn ich dieses Konzept bei mir anwende? Die Talks inspirieren, unabhängig vom Thema.
- Die Person und das gesprochene Wort stehen im Vordergrund. Man fokussiert sich bei den TED-Konferenzen auf den Speaker bzw. auf das Gesagte. Die Präsentation steht im Hintergrund und unterstützt den Redner nur. Genauer gesagt: Es gibt selten Text auf den Präsentationsfolien. Somit ist der Zuhörer nicht gezwungen, die Informationen irgendwo ablesen zu müssen, sondern kann sich auf den Vortrag konzentrieren.
Da die Vorträge nur 18 Minuten dauern sollen und manchmal noch kürzer sind, wird die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums nicht überschritten. Daher begeistern die TEDTalks, schließlich bekommt man hier das Komplettpaket: Inspiration, Ideenreichtum, Spaß – und das alles in kurzer Zeit.
Die Idee entwickelt sich
Mittlerweile haben sich unter der Bezeichnung „TEDTalks“ im Internet auch spezielle Formen der Kommunikation etabliert. Es handelt sich dabei um kurze Texte, die als Diskussionsbeitrag oder als „Impulsgeber“ gepostet werden. Sie bauen auf ähnlichen Kriterien auf wie die originalen TEDTalks: Beispiel aus dem eigenen Umfeld, humorvoll, ohne Bilder, kurz – maximal 100 Wörter. Nur nicht von Berühmtheiten, sondern von normalen Usern in den Communities und Social Media.
Die Take-home Message für uns alle
Was können wir aus den TEDTalks lernen, um unsere eigenen Reden, Vorträge und Präsentationen interessant zu gestalten und unser Publikum ebenso zu begeistern wie die Top-Speaker dort? Letztlich lässt es sich in diesen fünf Punkten zusammenfassen:
- ein allgemeinverständliches Beispiel – aus dem eigenen Leben – geben;
- humorvoll erzählen;
- zum Nachdenken anregen;
- das Gesagte mit Bildern, nicht mit Text unterstützen;
- kurz fassen – nicht mehr als maximal 20 Minuten reden.
Sie finden TED top?
Sie wollen es bei Ihrer nächsten Veranstaltung einmal selbst ausprobieren? Dann buchen Sie doch bei uns einen Konferenzraum, um unsere Tipps in Ihrem Vortrag umzusetzen. Begeistern Sie Ihr Publikum! Wir bieten Ihnen den Rahmen dafür.
Wie Sie selbst als Redner am besten auftreten und eventuell vorhandenes Lampenfieber bekämpfen, können Sie in unseren Blogs „Der Dreiklang für einen perfekten Vortrag: Körper – Stimme – Story“ und „Lampenfieber? So gehen Profis damit um“ nachlesen.