Die Kinderschuhe, die keine waren.
Zeitzeugen: Im Jahre 1874 in Braunschweig: „[…] wurde einfach ein guter Fußball aus England auf den Platz geworfen, einige der wichtigsten Regeln angegeben und bald spielten die deutschen Knaben das englische Spiel.“ – Konrad Koch.
Eine Leipziger Tageszeitung berichtet ebenfalls 1874 von „einer Gesellschaft, die sich Dresden Football Club (D.F.C) nennt [und] bei dem die Bälle mit dem Fuße fortgeschleudert werden.“ Der deutsche Fußball war geboren – ob in Dresden oder in Braunschweig – in der Retroperspektive geschenkt! Fest steht jedoch: die Fußballgeschichte Deutschlands ist groß und benötigt für seine großen historischen Fußstapfen, einen ebenso großen Schnürschuh. Eine Landmarke gewissermaßen – in Dortmund wurde sie errichtet. Besuchen Sie das Deutsche Fußballmuseum zur Neueröffnung am 25.10!
Spielsystem: in die Breite aufstellen!
Eine Spielfeldanalyse: Im ersten Bereich, den der Besucher betritt, wird direkt ein Meilenstein in der Deutschen Fußballentwicklung gekonnt präsentiert – das „Wunder von Bern“ mit dem originalen Finalball aus dem Wankdorf-Stadion aus Bern. Nach dieser Installation teilt sich das Museum thematisch auf in „1. Halbzeit: Nationaler Fußball“ und „2. Halbzeit: Vereinsfußball“ – unterbrochen von einer kurzen taktischen Schulung nationaler Trainer, die mit Ihrem Stil prägend waren. Aber von vorne: Der erste Ausstellungsbereich beleuchtet gleichermaßen Entstehungsgeschichte des Fußballs in England und Deutschland, die Historie der Nationalmannschaft und des DFB, der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Frauenfußballs, und Fußball in der ehemaligen DDR. Spezielle Inszenierungen beziehen die Besucher in eine detektivische Unternehmung mit ein – Wembley wird bis zum Erdreich durchkämmt um die Wahrheit über das berühmteste Tor einer WM zu finden. Anschließend wird dem „Kaiser“ Beckenbauer ein separater Bereich zur Huldigung gewidmet, während sich danach alles um die aktuelle Herren Nationalmannschaft dreht.
Der Frauenfußball wird per „Interview-Flanke“ zwischen Oliver Bierhoff und der ehemaligen deutschen Nationalspielerin Nia Künzer im Video thematisiert und dargestellt. „Dieser Weg wird kein leichter sein…“ von Xavier Naidoo sangen schon die WM Teilnehmer der DFB-Auswahl 2006 im „Sommermärchen“ und Sie behielten Recht. Erst acht Jahre später gelang der Nationalmannschaft der erlösende Erfolg in Rio. Dieser Weg wird von der internen Weichenstellung beim Fußball-Bund im Jahr 2000 bei Jugendförderung und Auswahl bis zur finalentscheidenden Brustannahme Mario Götzes in der 113. Minute ansehnlich arrangiert. Ein Leckerbissen stellt die „Schatzkammer“ des Museums dar. Alle bedeutenden Trophäen der Nationalmannschaft sind hier zu sehen und Ja – der WM-Pokal aus Brasilien ist neben den zahlreichen anderen Pokalen ebenfalls ausgestellt.
Nach der visuellen Abhandlung des Nationalen Fußballs, schließt sich der Vereinsfußball im Zweiten großen Ausstellungsbereich an: die Geschichte der Bundeliga wird facettenreich inszeniert durch eine „Ewige Tabelle“ aller aktueller und ehemaliger Vereine der Bundesliga vom Gründungsjahr 1963 bis heute. „Es gibt Spieler, die […] waren schwach wie eine Flasche leer! […] Ich habe fertig!“ – Sätze für die Ewigkeit und ein Moment wie geschaffen für die anwesenden Journalisten, die den Wutausbruch von Giovanni Trapattoni aufnahmen. Dieser Moment steht wie viele andere Momente für das z.T. ambivalente Verhältnis zwischen Vereinen und den Medien und der gegenseitigen Beeinflussung, welche ebenfalls als eigenständiger Themenkomplex in der Museumsausstellung behandelt wird. Ein letztes großes Highlight in vielerlei Hinsicht stellt der echte WM Bus aus dem Jahr 2014 dar, welcher mit einer geführten Bus-Tour bis in den letzten Winkel besichtigt werden kann. Durch den Museumshop wird der Ausstellungsbereich verlassen und es bleibt die Möglichkeit in die hauseigene Bar einzukehren. Für einen garantierten Einlass wird empfohlen per Online-Bestellung Karten zu kaufen. Die Karten kosten pro Erwachsenen 15 Euro.
„Never change a winning team!“
Deutschland-Fußballland, Ruhrpott-fußballverrückt. Eine Kombination, die in Zukunft dafür sorgen soll, Menschen eintauchen zu lassen in einem von Deutschlands innovativsten Museumskomplexen. Detailverliebt aufbereitet und mit dem Motto: „Wir sind Fußball!“ versehen, welches die Liebe an der einfachen Formel „das Runde muss ins Eckige!“ zur Schau stellt, wird das Museum nachhaltig beeindrucken. Ziehen Sie Ihre Kniebeinschoner an, schnüren sie Ihre Schuhe fest und treten Sie ein!
Ihr TOP Tagungsteam wünscht Ihnen eine schöne Woche!